"katzen-artig" Tierverhaltenstherapie                  Claudia Lochmann 
 

Etwas über alternative Therapiemöglichkeiten - von Hausmitteln bis Homöopathie 

Jeder Katzenhalter wird wohl irgendwann mit Krankheiten oder Unfällen seines Tieres konfrontiert.

Nur in den seltensten Fällen ist es möglich, ohne tierärztliche Diagnose (alternativ Tierheilpraktiker) der Katze wirksam zu helfen. Wer dort nachlässig vorgeht oder dafür kein Geld ausgeben will, nimmt in Kauf, dass das anvertraute Tier unnötig Schmerzen leidet oder/und unter Umständen qualvoll stirbt.

Ausnahmen für erste Selbsthilfe sind Notfälle oder Überbrückung bis zum Tierarztbesuch.

Meine Ratschläge sind darum nur als Ergänzung der Therapie  gedacht und sollten mit dem behandelnden Tierarzt abgesprochen werden. Es sind meine persönlichen Erfahrungen aus fast 30 Jahren, in denen ich mich mit Alternativmedizin für Mensch und Tier beschäftige.

Wie alles begann

Auslöser für mein Interesse an Naturheilkunde war die Hilflosigkeit mehrerer Tierärzte angesichts der Sarkoide (Warzen) meines Pferdes. Passat hatte sie an vielen Stellen, hässliche, teils blutige Gebilde, die im Sommer Schwärme von Fliegen anzogen. Es wurde wirklich alles probiert, nichts half. Die größten Exemplare wurden operativ entfernt und wuchsen kurze Zeit später wieder neu. Ein Tierarzt empfahl dann eine homöopathische Behandlung, sozusagen als letzte Möglichkeit und spritzte das Mittel Thuja.

Während der ganzen Zeit der vielen erfolglosen Therapien hatte ich natürlich auch schon selber nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten gesucht. Zu DDR-Zeiten gab es darüber keine käuflichen Bücher, so wälzte ich in der Landesbibliothek die dort vorhandenen wenigen und uralten Exemplare, zum Teil noch in alter deutscher Schrift und wertvoll, so dass ich sie nur für den Lesesaal ausgehändigt bekam. Ich schrieb alles für mich Wichtige in vielen Stunden ab - eine andere Möglichkeit gab es damals nicht ! 

Aber mein Interesse war geweckt.

Das Mittel Thuja gegen Warzen bei Pferden hatte ich auch gefunden und war sehr enttäuscht - es half nicht ! Die meisten Tierhalter resignieren dann "Jetzt habe ich das noch versucht, aber das hilft auch nicht - Schluß!"

Es gab noch einige Fehlschläge, auch negative Erfahrungen mit Tierheilpraktikern, die nach dem Mauerfall hier nur schnelles Geld machen wollten.

Aber ich steckte schon zu tief in der Materie, um aufzugeben. Ich war mir sicher, dass es ein geeignetes Mittel geben musste, obwohl die anderen so gut zu passen schienen. Schließlich fand ich es, passend zum Charakter und Typ - Antimonium crudum ließ die hässlichen Gebilde in kurzer Zeit schrumpfen, übrig blieben leicht erhabene glatte Stellen, die nicht mehr störten. Passat wurde 28 Jahre und hatte nie wieder Probleme damit.

Bestärkt wurde ich auch von einem homöopathisch arbeitenden Tierarzt, der mich durch sein umfangreiches Wissen und vielen Erfolgen bei der Behandliung meiner Katzen generell von der Seriösität und Wirksamkeit dieser Therapieform überzeugte.

Hilfe für Katzen

Appetitlosigkeit

Appetitlosigkeit ist ein häufiges Anzeichen für eine Krankheit und sollte daher unbedingt tierärztlich abgeklärt werden, wenn die Katze länger als einen Tag nichts zu sich nimmt und/oder andere Symptome dazukommen wie Fieber, Apathie. 

Jungkatzen unter einem Jahr, die keinen vollständigen Impfschutz haben, sollten sicherheitshalber zum Tierarzt gebracht werden, da die Gefahr von Katzenseuche besteht !

Katzen können aber auch aus harmloseren Gründen ihr Futter ablehnen. 

An sehr heißen Tagen ist eine Futterverweigerung nicht ungewöhnlich. Wichtig ist dann aber, dass sie genug trinken - Katzenmilch ist zusätzlich zu Wasser zu empfehlen, auch minimal gewürzte Brühe.

Es gibt auch Katzen, die extrem auf geringe Veränderungen in der Futterzusammenstellung reagieren. Nicht vergessen darf man, dass Futter, welches für uns noch völlig genießbar aussieht, trotzdem verdorben sein kann. Im Gegensatz zum Hund frißt eine Katze nur einwandfreies Fleisch ! 

Manchmal hilft es also schon, eine andere Dose zu öffnen...

Während oder nach Krankheiten ist es oft schwierig, die Katzen zum Fressen zu animieren.

Bewährt haben sich :

  • Futter anwärmen 
  • stark riechendes Futter (z.B. Thunfisch bei Schnupfenkatzen)
  • Futter etwas erhöht stellen, flache Teller verwenden, mittig zusammenschieben
  • kleine Mengen verschiedenes Futter, zerkleinern, Mini-Häppchen anbieten
  • für jeden Versuch loben, aber nicht dauerhaft bedrängen
  • eventuell aus der Hand füttern, vom Finger lecken lassen, ins Mäulchen schmieren - ohne Zwang !!!
  • wenn eine andere Katze da ist, diese in der Nähe fressen lassen, aber nicht zu nah

Homöopathie:  Nux vomica D4 oder D6 3- 4 x tgl. 5 Globuli 

                            Lycopodium D12  1x tgl. 5 Globuli

Erbrechen 

Fast jedem Katzenhalter ist das typische Würgegeräusch bekannt, mit dem eine Katze Haare und Futter erbricht. Die Freude über diese Hinterlassenschaften hält sich wohl in Grenzen, aber würde sich der Organismus nicht auf diese Weise von Unverdaulichem oder Verdorbenem befreien, wären die Probleme weit größer, als eine ungeplante Putzaktion.

Erbrechen ist also  ein durchaus sinnvoller Vorgang, wenn er dem Zwecke der Reinigung dient. Katzen nehmen beim Putzen große Menge Haare auf, die sie dann oft wieder herauswürgen. Den Brechreiz versuchen sie instinktiv auszulösen, indem sie z.B. Gras fressen. 

Auch gieriges Fressen großer Mengen Futter kann zu Erbrechen führen. Verdorbenes Futter wird von Katzen eher selten aufgenommen, doch auch nach zu kaltem Futter direkt aus dem Kühlschrank kann sich eine Katze übergeben. Auch bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung Brechreiz hervorrufen.

Erbrechen kann aber auch sehr ernsthafte Ursachen haben.

Für einige Infektionskrankheiten ist das ein typisches oder häufiges Anzeichen:

  • Katzenseuche - ganz typisches Merkmal - unstillbares Erbrechen !!!
  • FIP - Erbrechen gehört häufig zum Krankheitsbild
  • Leukose- je nach befallenem Organ möglich

Erbrechen kann ebenso bei Nierenerkrankungen und natürlich bei allen Erkrankungen der Verdauungsorgane auftreten. 

Es kann sich um einen Notfall handeln, bei

  • Erbrechen und Durchfall oder nur Erbrechen und schlechtem Allgemeinzustand (z.B.Katzenseuche)
  • Erbrechen und kein Stuhlgang (Gefahr eines Darmverschlusses)

Grundsätzlich gilt- gelegentliches Erbrechen ohne Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens und normale Futteraufnahme danach, bedarf nur der Beobachtung und kann ansonsten als harmlos eingestuft werden.

Alles andere sollte tierärztlich abgeklärt werden , bei Notfall-Verdacht unverzüglich !

Erbrechen aufgrund von Haarballen kann man reduzieren oder ganz vermeiden, indem man der Katze regelmäßig und besonders in den Haarwechselzeiten, Katzenmalzpaste verabreicht. Auch Butter, Gänsefett und Öl (z.B. Fischöl) haben einen positiven Effekt - natürlich nur in angemessenen Mengen beifügen.

Katzen, die ihr Futter erbrechen, weil sie zu große Mengen fressen, mehrmals mit kleinen Portionen füttern, ist dies zeitlich nicht möglich, Hauptmahlzeiten reduzieren und Trockenfutter in der Wohnung verteilen und verstecken.

Ist bei mehreren Katzen Futterneid der Grund,  getrennt füttern. 

Unbedingt Zähne kontrollieren lassen - manche Katzen schlingen ihr Futter ohne Kauen herunter, weil sie Zahnschmerzen oder Zahnfleischerkrankungen haben.

Homöopathie:

Ipecacuanha D6  3-4 x täglich 5 Globuli bewährtes Mittel bei Reizung der Magenschleimhaut, besonders

in Kombination mit Nux vomica D 12 ( wirkt auf den Magen-Darm-Trakt) und Hamamelis D30 (stillt Blutungen).

Fallbeispiele:

Schnurri litt als junger Kater immer wieder an Magenschleimhautentzündungen schon durch ganz wenig aufgenommene Haare und eine angeborene Überempfindlichkeit. Mit dieser Mischung, zusätzlich größere Mengen Katzenmalz oder Fischöl , war er in kurzer Zeit wieder fit und bei gutem Appetit. Später bekam er die homöopathischen Mittel bei den ersten Anzeichen und hatte damit keine Probleme mehr.

Pummeline hat sehr dicke Unterwolle und trotz regelmäßigem Kämmen, nimmt sie noch viel Fell beim Putzen auf. Sie bekommt regelmäßig Katzenmalz, aber auch das ist nicht ausreichend. Zudem hat sie einen ganz empfindlichen Verdauuungstrakt und neigt zu Durchfall. Sie erbricht immer mal Schleim mit Haaren und wenn sie Gras frißt, führt das schnell zu Verletzungen der Magen-und Darmschleimhaut. Bei ihr hat sich der Zusatz von Hamamelis besonders bewährt.